Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Gütenbach

 

Die Kommandanten von 1873 bis heute

J. Wehrle
1873 - 1874
 

J. Haberstroh
1874 - 1887
 
S. Dold
1887 - 1894
 
Ph. Weiser
1894 - 1900
 
H. Schwer
1900 - 1902
 
H. Scherzinger
1902 - 1936
 
P. Kaltenbach
1936 - 1942
 
A. Weißer
1942 - 1945
 
E. Scherzinger
1945 - 1948
 
H. Schonhardt
1948 - 1963
 
H. Dorer
1963 - 1981
 
K. Fritschi
1981 - 1989
 
K. Fischer
1989
 
A. Kienzler
1989 - 2000
 
J. Rösch
2000 - 2012
 
Ensch Siegfried Jürgen Schonhardt Kommandant von 2014 bis 2024  Bild folgt
S. Ensch
2012 - 2014
J. Schonhardt
2014 bis 2024
M. Merz
2024 bis heute

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gütenbach

Am 1. Februar 1873 fanden sich 65 Bürger Gütenbachs zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr ein. Bei der Wahl des Kommandanten stimmten die Anwesenden für den Schreinermeister Josef Wehrle, zum Adjutanten wurde Archimedes Furtwängler gewählt. Die Wahl des Verwaltungsausschusses, der acht Mitglieder damals hatte, beendete die Gründungsveranstaltung. Gütenbach hatte von nun an eine Feuerwehr mit den Abteilungen Mannschaft für die Spritze, Wassermannschaft, Leitermannschaft und Steigeretter.
Aus der ersten Eintragung in das Protokollbuch der Wehr am 19. Juni 1873 entnehmen wir den folgenden Bestand an Ausrüstung, der von der Gemeinde übernommen wurde:

Ein Jahr nach der Gründung ging die Führung der Wehr in die Verantwortung von Isidor Haberstroh über, der sie 14 Jahre trug. Als Adjutanten standen ihm in dieser Zeit Adalbert Wehrle, Adrian Winterhalter, Oskar Waldvogel und Hektor Trenkle zur Seite.
Aus dem Protokoll vom 28. Februar 1875 erfahren wir, dass damals die Kameraden ihre Ausrüstung, d.h. Helm, Gurt, Beil und Leinen im persönlichen Besitz hatten. Im gleichen Jahr musste die Wehr zu ihrem ersten Einsatz ausrücken. Dieser Brand im Kilpen war Anlass für einen Antrag an die Gemeinde, einen Karren für die Wassermannschaft zu erwerben.

1882 erhielt die Wehr ihre erste Fahne, eine Stiftung einer Bürgerin der Gemeinde Gütenbach. Leider konnte man sich dieser Fahne nicht sehr lange erfreuen. Schon 1897, beim Brand von Guidon Eschle verbrannte sie.

Von 1887 an lag die Leitung der Wehr in den Händen von Salomon Dold, der 1894 die Verantwortung an Philip Weisser übergab. 1900 bis 1902 versah Hartmann Schwer das Amt des Kommandanten. Sein Nachfolger, der Sattlermeister Hektor Scherzinger, leitete bis zum Jahre 1936 die Gütenbacher Wehr.


Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Gütenbach im Jahre 1923
Obere Reihe v.l.: Hektor Scherzinger, Adolf Faller,
Untere Reihe v.l.: Hartmann Schwer, Josef Kapp, Adrian Schonhardt, Matron Kaltenbach

25 jähriges Jubiläum

Im Jubiläumsjahr 1898 weihte man eine neue Fahne und konnte zum Fest endlich eine große Spritze in Betrieb nehmen.

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1904 bekam die Wehr ein neues Statut sowie eine Dienstordnung. Anlässlich der Generalversammlung von 1906 wurde auf Beschluss das gesamte Inventar der Freiwilligen Feuerwehr an die Gemeinde übergeben. 1909 schloss sich die Gütenbacher Musikgesellschaft an die Wehr an und bildete die Feuerwehrkapelle. Diese Verbindung bestand bis nach dem 2. Weltkrieg.
1911, mit der Inbetriebnahme der Wasserleitung, bekam die Wehr für die Bekämpfung von Bränden im Ortsbereich ein überaus wirksames Mittel in die Hand. Die Bildung von zwei Hydrantenabteilungen am 6. Dezember des gleichen Jahres verbesserte schlagartig die Möglichkeiten bei der Brandbekämpfung. Im gleichen Jahr wurde auch ein Rettungsschlauch angeschafft.

Der 1. Weltkrieg hinterließ tiefe Spuren. Von den 122 Kameraden der Wehr wurden ab 1914  71 Kameraden eingezogen. 14 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gütenbach fielen im 1. Weltkrieg. Für den im November 1915 eingezogenen Kommandanten Hektor Scherzinger nahm während des Krieges Eduard Schätzle die Verantwortung wahr.


Schutz- und Schlauchmannschaft im Jahre 1927


Hydrantenmannschaft im Jahre 1927

50 jähriges Jubiläum

Das 50 jährige Bestehen wurde trotz der Inflationszeit mit einem schönen Fest in kleinem Rahmen begangen. Mit 180 Aktiven hatte am 23.05.1928 die Wehr ihren höchsten Personalbestand.

1936 wurde Kommandant Hektor Scherzinger durch seinen Stellvertreter Paul Kaltenbach abgelöst. Aufgrund seiner Verdienste während seiner 34 jährigen Tätigkeit als Kommandant wurde er zum Ehrenkommandanten der Wehr ernannt.

Die Zeit des Nationalsozialismus ging auch an der Gemeinde Gütenbach und seiner Freiwilligen Feuerwehr nicht spurlos vorüber. In einer außerordentlichen Generalversammlung am 17.11.1936 wurde der die Wehr organisierende Verein aufgelöst. Diese Auflösung bedeutete die Außerkraftsetzung der gültigen Statuten und die Umformierung der Wehr in eine Polizeitruppe. Von diesem Tage an gab es auch keine Verwaltungsratsitzungen mehr. Die Geschicke wurden von nun an in der Führerratsitzung gelenkt.

Die erste Motorspritze

Der 05.09.1937 war ein wichtiger Tag in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Gütenbach, an diesem Tag wurde die erste Motorspritze, TS 8 auf Anhänger der Wehr zur Verfügung gestellt. Die Spritze war in der "Hochburg" untergebracht. Die Gemeinde verpflichtete die Autobesitzer Alfred Volk und Oskar Hug für den Transport der TS 8. Am 01.04.1939 hatte die Wehr eine Stärke von 90 Mann. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde Gütenbach am 03.09.1940 von Brandbomben getroffen.

Am 07.02.1942 erfolgte Wieder ein Wechsel an der Spitze. Wehrführer Paul Kaltenbach wurde zum Arbeitsdienst abkommandiert. Albert Weißer wurde zum neuen Kommandanten ernannt. Ab April 1942 war häufige Alarmbereitschaft wegen Fliegeralarm notwendig. Bei 66 im Laufe des Krieges eingezogenen Männern wurde die Absicherung der Einsatzbereitschaft immer schwieriger. Im Juli 1944 finden wir in den den Unterlagen die erste Erwähnung der Schulung unsrer weiblichen 8 Feuerwehrhelferinnen. Ihre Ausbildung erfolgte für den Einsatz am Hydrantenwagen. Fast täglich, manchmal auch mehrfach am Tage gab es ab Januar 1945 Fliegeralarm. Ein besonders großer Einsatz wurde nach schwerem Luftangriff zum Löschen eines Militärlastzuges auf der Landstraße des Ober-Geschwendhofes am 20.02.1945 notwendig. Es war gewissermaßen die Feuertaufe unsrer Feuerwehrhelferinnen. Mit Besetzung Gütenbachs durch französische Truppen am 24.04.1945 wurde durch Befehl die Freiwillige Feuerwehr Gütenbach außer Dienst gestellt, später dann mit einer maximalen Stärke von 18 Mann von der Militärregierung wieder zugelassen. Die Führung der Wehr hatte weiterhin Albert Weißer. Im Oktober übergab er aus gesundheitlichen Gründen an seinen bisherigen Stellvertreter Egon Scherzinger, der 1947 ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen sein Amt abgeben musste. In dieser Situation bestimmte die Gemeinde durch Beschluss des Gemeinderates am 01.07.1948 Hermann Schonhardt zum Kommandanten und verpflichtete ihn zur Führung der Wehr bis zum 30.Juni 1950.

Neueinteilung der Wehr

Am 29. Januar 1950 beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Neueinteilung der Wehr, dem Signalwesen, den verbliebenen Geräten und ihrer Bedienung und fasste den Beschluss, dass zu einer neuen Feuerwehr zusammengerufen werden soll. Weiterhin wurde die Bevölkerung über Anschlag am schwarzen Brett, über die Stellen und und Möglichkeiten einer schnellen Alarmierung der Wehr informiert. Mit der Erfüllung dieses Beschlusses konnte sich unsere Wehr wieder entwickeln.
Nach 14 Jahren Unterbrechung fand am 05.04.1952 die erste Generalversammlung statt. Der Personalbestand wies an diesem Tag 54 Aktive auf. Hermann Schonhardt wurde mit großer Mehrheit zum Kommandanten und Heinz Dorer zum Stellv. Kommandanten gewählt. Im gleichen Jahr wurde auch das Gerätehaus in der Kreuzstraße fertig gestellt und übernommen. Endlich war das, wenn auch aus heutiger Sicht bescheidene Gerät zusammen untergebracht.

Das erstes Löschfahrzeug

Auf der zweiten Generalversammlung nach dem Krieg, am 08.03.1953, erfolgte die Ankündigung eines Löschfahrzeuges für die Wehr (TS8 auf VW) und 1954 schließlich die Übernahme.

Im Dezember 1959 konnte ein weiteres Löschfahrzeug, ein LF8 auf Borgward Fahrgestell von der Firma Bachert abgeholt werden.

Zur Generalversammlung am 24. Mai 1963 hatte die Wehr 83 Aktive. Kommandant Schonhardt trat zurück und sein bisheriger Stellvertreter, Heinz Dorer wurde als Kommandant, Franz Riesle als Stellvertreter gewählt. Beide nahmen bis1981 diese Aufgabe wahr.
1964 wird ein weiteres Fahrzeug, ein Mannschaftstransportwagen (MTW) der Marke Ford beschafft.

 

Kaum zu glauben aber wahr, 1970 musste die Wehr in einem beispielhaften Großeinsatz der Gemeinde bei der Bekämpfung einer schweren Hochwasser Katastrophe zur Seite stehen.

Am 11.10.1971 erhielt die Wehr ein zweites Löschgruppenfahrzeug LF 8 auf Mercedes 911 von der Firma Bachert, welches bis April 2006 seinen Dienst verrichtete.

Das Jahr 1979 bringt die Ausstattung der mit den Neuen Mitteln der Nachrichtentechnik, dem Funk. Zuerst erfolgte die Ausrüstung mit den Geräten für die 4m - Technik und den Meldeempfängern. Später folgten die Sprechfunkgeräte für das 2m - Band.
Mit der Anschaffung eines gebrauchten Tanklöschfahrzeuges TLF 8/6 kann 1981 eine Lücke geschlossen werden.

Mit der Übernahme des SW 2000 TR am 23.02.1992 wurde nicht nur der alte Borgward aus dem Jahre 1959 ersetzt. Die Verlege Geschwindigkeit von bis zu 2200 m Schlauch in etwa 10 Minuten verbesserte auf einen Schlag die Möglichkeiten im weitläufigen Einsatzgebiet der Gemeinde Gütenbach.

Im Herbst 1995 wurde dann ein MTW auf der Basis eines Mercedes 310 D angeschafft. Gleichzeitig erfolgte die Ausmusterung des alten MTW (VW-Bus)

Im Mai 1998 wurde dann das 125 jährige Jubiläum gefeiert. Am 15 Mai wurden mit dem Festbankett die Festaktivitäten eröffnet. Vom 22.-25. Mai wurde dann in einem großen Festzelt gefeiert. Von dem Erlös dieses Festes konnte das IFEX 2000 Löschsystem angeschafft werden. Während des Zeltabbaus wurde die Gütenbacher Feuerwehr zum Großbrand des oberen Nonnenbachhofes gerufen.

Im Frühjahr 1999 konnte endlich das alte TLF 8/8 durch ein neues Fahrzeug TLF 16/24 TR ersetzt werden. Mit diesem Fahrzeug wurde die Schlagkraft der Wehr deutlich erhöht. Mit diesem Fahrzeug ist bei einem Verkehrsunfall mit nur drei Mann schnelle Hilfe gewährleistet. Früher wurden für solche Aufgaben mindestens 9 Mann benötigt.

Nach 35 Jahren konnte endlich das LF8/8 durch ein neues leistungsfähigeres Löschgruppenfahrzeug LF10/6 ersetzt werden.
Beim Floriansfest am 27.05.2006 wurde das Fahrzeug durch Bürgermeister-Stellvertreter Herr Hans-Helmut Fahle feierlich an die Feuerwehr Gütenbach übergeben.
Das LF10/6 wurde von der Firma Rosenbauer auf ein Mercedes Atego Fahrgestell aufgebaut. Da das neue Löschfahrzeug aus technischer Sicht mehr Möglichkeiten in der Löschtechnik bieten sollte als das alte LF8, wurde vom Feuerwehrausschuss großen Wert darauf gelegt, dieses Löschfahrzeug mit einer FLASH-CAFS Anlage auszustatten. Die finanziellen Mittel für die FLASH-CAFS Anlage wurden aus Spenden von hiesigen Firmen und aus eigenen Mitteln aufgebracht.

 

Am Sonntag den 06.07.2014 konnte der neue Mannschaftstransportwagen (MTW) im Rahmen des Floriansfestes von Bürgermeister Rolf Breisacher der Bestimmung offiziell übergeben werden. Herrn Pfarrer Demmelmair führte anschließend die Fahrzeugweihe durch. Kommandant Jürgen Schonhardt betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit eines solchen Fahrzeuges für die Arbeit der Feuerwehr.

Mannschaftstransportwagen (MTW) Florian Gütenbach 19

 

Der Föderverein der Feuerwehr Gütenbach wurde am 19.12.2016 gegründet. Herr Albrecht Kienzler wurde in der Grundungsversammlung zum Vorstand des Födervereins gewählt. Stellvertreter ist Jürgen Schonhardt.

150. Jubiläum der Feuerwehr Gütenbach

Das 150. jährige Jubiläum wurde während dem Festwochenende vom 30.06. bis 03.07.2023 gebührend gefeiert.
Durch die große Unterstützung der Gütenbacher Vereine war ein so großes Fest möglich.

Jübiläum 150 Jahre Feuerwehr Gütenbach